12 kleine Köstlichkeiten – Ocean Drive

Ocean Drive

Es soll ja keiner sagen man könnte sich nicht an alles gewöhnen, heute starteten die Arbeiter ihre Bagger-Session schon mal vorsorglich um 07:00 Uhr, wohl um mir ein Gefühl der Nicht-Planbarkeit im Urlaub zu geben. Eine Lektion die jeder beherzigen sollte, aber sie gehört eindeutig zu den schwierigen, die auf einem, aber eigentlich nicht auf meinem Plan stehen sollte.
Ich habe den Jungs dann mal die kalte Schulter gezeigt, indem ich mich entspannt umdrehte und es schaffte die Augen bis 09:00 Ihr zu schließen. Dann sprang ich aus dem Bett um mich meiner Tagesplanung zu widmen, erst Frühstück auf dem Ocean Drive und dann zu den Keys, eigentlich ein guter Plan, nur was sagt das Wetter hierzu? Ein schüchterner Blich aus dem Fenster, und ein freudiges Glucksen strömte aus meiner Kehle, keine einzige Wolke am Himmel, so hatte ich es bestellt…
Also gut, aber zum Ocean Drive und einen geeigneten Fresstempel eruieren. Was hat noch Monika, meine Deutsche Routenplanerin empfohlen, das News-Cafe. Hört sich ja nicht schlecht an, also suchen wir es. Heute sind wohl alle Sonnenhungrigen aus den Betten gesprungen, denn es war hier auf einmal ein reges Treiben zu beobachten, wobei ich den Großteil der Leute eher zu den Touristen, als den Locals zählen würde. Hm, irgendwie kam mir der Ochean Drive im Fernsehen eindrucksvoller vor. Ja, hier kann man sich von Ferraris, oder wie in meinem Fall von einem Lamborghini, versuchen überfahren zu lassen, was ja auch eine Stilfrage des Abtreten’s ist. Naja, wahrscheinlich wollte sich der Fahrer seine interessante gelbe Lackierung wohl nicht ruinieren und gab daher nach, ich mag diese kleinen Triumphe am Morgen 😉

Das News-Cafe

Aber zurück zum Cafe, nach dem ich schon die Hälfte des Drives abgewandert war, fiel mir eine richtige kleine Oase, mit überhängenden Bäumen auf, die ich sofort in mein Herz schloss, und oh Wunder, nachdem ich mir einen Tisch gesucht hatte, stellte ich fest das dies das gesuchte News-Cafe war, Volltreffer! Und die süssen Vögelchen in den Baumkronen, und oh wie toll ein Nest genau über mir. Ja, und was für ein blöder Tourie sitzt da nur unter mir, dachte wohl das Kücken und entleerte seine Darmtrackt, genau über mir. Nicht sehr nett. Jedes Mal wenn die Kellnerriege versuchten die Vogelschar mit lautem Klatschen zur Ordnung zu rufen, quittierten diese es mit einem erneuten Kotabwurf, egal wer oder was sich da gerade unter ihnen befand. Wie z. B. mein Frühstück, ha, aber vorbei, vorerst. Gut, so richtig cool war ich dann doch nicht, aber ich habe es mir dann etwas schneller schmecken lassen, ohne weitere Zwischenspiele unserer Himmelsbevölkerung.

Southbeach – der Strand

Einige Mail-Diskurse später hatte ich dann meine Tagesplanung umgestellt und den Key-Besuch auf den nächsten Tag verschoben bzw. mich für den Strand entschieden. Als ich gerade das Dorchester verlassen wollte traf ich auf meinen Badezimmer-Tür-Knacker von gestern. Was ein Glück, wies er mich erstmal in die richtige Vorgehensweise zu einem gelungenen Strandbesuch ein. Hierzu muss man wissen, das das Dorchester dem gleichen Besitzer wie das Marseillis gehörte, das wiederum genau am Strand gebaut war und daher auch einen eigenen Strand-Service besaß, den ich kostenlos nutzen konnte. Sehr nice, zwei Liegen und einen eigenen Sonnenschirm nur für mich alleine, Wasser ich komme!
Aber erst mal Ernüchterung, die hiesigen Sonnenanbeter passten so garnicht in das Film- und Prospekt-Leben das ich in Erinnerung hatte, bis dann das erste Power-Boot am Strand vorbei rauschte. Nein besser dröhnte, denn die Dinger brauchen absolut keine Warnhorn. Das tiefe kraftvolle Brüllen der Motoren war schon gut aus weiter Entfernung zu hören. Ud zu beobachten, wie sich diese geschmeidigen Rümpfe über das Wasser tänzelnd hinweg bewegten, ließ mich fast übersehen, das nun doch einige Beautie-Pärchen sich aus ihren Strandliegen und -Körben herausschälten, um der Crocket-und-Tapps-Protzerei zu huldigen.
Sehr nice, doch ein bisschen Film-Feeling.

BGSC

Um 17:00 Uhr beschloss ich meinen Strandaufenthalt zu beenden und mich für den Abend vorzubereiten Im übrigen hat sich das Meer sehr gut angefühlt, aber eine Dusche danach ist einfach der würdige Abschluss für solch ein Erlebnis. Und nun, mal sehen: Mama sagt immer: „Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel – man weiß nie genau, was drin ist.“ Na, wohin bin ich wohl zum Essen gegangen? Richtig, zur Bubba Gump Shrimp Company [BGSC], der wohl einzigen durch einen Film inspirierten Restaurantkette auf diesem kleinen Planeten (http://www.bubbagump.com/).
Ich bestellte den Shrimper’s Heaven, eine sehr gelungene Kombination aus vier verschiedenen Dareichungsformen von Shrimps: Kokusnus-, Feurige-, Süsse- und die Naturbelassene-Versionen wurden aufgetischt, sehr zu empfehlen! Gut, es waren nicht zwölf unterschiedliche Köstlichkeiten, aber von mir aus hätten es echt noch mehr sein können 😉

Budda in Miami

Meinen anschließenden Besuch bei den Miami-Buddhisten, war dagegen, hm, sagen wir mal komplex. Die Schnellstrassen sind hier eine eigene Geschichte für sich. Soviel sei gesagt, es gibt hier eine Fastlane, und wenn man einmal auf dieser fährt, ja dann kommt man auch die nächsten 10 Meilen nicht mehr von ihr runter. Absolut eklig und frustrierend. Meine Uschi hat schon fast angefangen zu heulen, wenn das Navigationsgeräte dies beherrschen würden. So hat sie mich ständig angefleht doch an der nächsten Abfahrt die I35 zu verlassen. Tja, manchmal muss ein Man eben tun was ein Man tun muss, und das war verbissen den abgetrennten Spuren weiter folgen, bis endlich die erlösende Aufhebung der Abgrenzung eintrat. Welch eine Erleichterung, für Uschi. Damit war ich dann, gemäß dem Internet-Zeitplan zu spät, oder doch nicht?
Vor dem Zentrum standen keine Wagen, ich befand mich hier eh mehr im Swamp-Land als in der City von Miami, und das steigerte mein Wohlbefinden nur unwesentlich. Mir geöffnet hat dann Alejandro aus Süd-Amerika, der hier vor drei Monaten zum Art-Studium aufschlug und nun in der Wohnungs-Sanga Unterschlupf bekommen hatte. Nach 20 Minuten Smaltalk durfte ich dann auch mal das Haus betreten und die Gompa besichtigen. Meditationen gibt es leider nur am Montag und am Donnerstag, da die Gruppe hier gerade mal aus 12 Leuten bestand.

Das Rico

Gut. Wenn nicht Entspannung, dann vielleicht Nachtleben, als beschloss ich ins Rico zu gehen, stylisch, hipp, teuer und ich versaute den Durchschnitt total. Habe ich was verpasst? Nein, nicht wirklich, denn die wirklich hübschen Mädels waren die Festangestellten Bedienungen, die auch mal, a La Coyote Ugly, eine Runde Lemmenshots von der Theke servierten, hübsch anzusehen, aber das war es dann auch. Ich traf hier einen Franzosen, der uns beiden eine Runde Tequila ausgeben wollte. Der arme Kerl verstand die Welt nicht mehr, als die Rechnung für zwei über 48$ bei ihm einschwebte, das hätte er wohl nicht erwartet. Ich war schon vorgewarnt als ich für mein Corona 10$ + Tipp hinlegte, er jedoch regte sich freundlich, aber bestimmt so lange auf, bis die Security kam, um ihn ebenfalls sehr höflich an seine Position in der Hackordnung zu erinnern. Ich machte dann auch sehr zeitig Schluss, schließlich will ich ja morgen den berühmten Florida Keys meine Aufwartung machen.

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