13, eine Glückszahl? – Key West

Eine wundersame und doch so nützliche Erfindung, diese kleinen aus PVC geschäumten Tropfen, die sich klein gedrückt hervorragend in die eigene Ohrmuschel einschmiegen und so den Panzern, Bulldozern und Schmiedehämmern dieser Welt die Show zu stehlen vermögen. Ich hatte schon fast Mitleid mit den armen Jungs vor dem Haus, aber nur fast. Sollen sie sich doch für morgen etwas besseres einfallen lassen, z. B. die Strasse von Hermuss vertiefern oder verbreitern. Also ich will ihnen da ja nichts vorschreiben…
Aber gut, mein anschließendes Frühstück verlief heute ohne die Soft-Bomb-Vogelattaken, aber mit einer sehr delikaten Spiegelei, Toast und Bratkartoffel-Variation. Wie immer mit reichlicher Kaffe- und Wasser-Versorgung, bis zur Ausschüttung, also der selbigen 😉

Key West – ich komme

Für heute hatte ich mir nur einen Punkt ausgesucht, Key West. Also Auto checken und mit Überlebungsnotrationen bestücken, man weiß ja nie, und ab auf die klassische Route Nr. 1, denn wer will schon seinen Tag auf der Autobahn verbringen, die eh immer nur gerade aus geht.
Hm, eine Rush Hour kenne die hier wohl nicht, denn egal wie lange ich fuhr, die doppelspurige Strasse wurde nie leer, sie war immer gleich voll. Meinte Uschi nicht das diese Route höchsten 20 Minuten mehr benötigen würde? Ich glaube, das sie sich für meinen gestrigen Unwillen revanchiert hat, und ich deshalb in lockeren 5 1/2 Stunden die Strecke bewältigen konnte.
Nicht eingerechnet die Stunde Pause an einem kleinen Flugplatz, auf den mich die Werbetafel 55$ für einen Doppeldeckerflug lockte. Ich darf mich ja nicht beschweren, war schon klar das es sich hier um einen Appetzier handelte. Denn das Angebot richtete sich zum Einen an Paare, auch gleichgeschlechtliche waren ausdrücklich erwünscht, und zum anderen war dies natürlich nur ein 10 minütiger Einstimmungsflug. Das interessante Paket kostete dann doch 275$ + Tax. Äh, ja danke, nein. Aber das Fotografieren sei natürlich kostenlos und den anschließenden Schnack, den ich dann mit dem Piloten hatte, war schon sehr nice und entschädigte für den nicht angetretenen Kurz-Hopser.

Key West – sun set

Ja ich kann nur sagen, a must see. Die Stadt, oder besser das Städtchen, lebt vom Tourismus, was an jeder Stelle ersichtlich ist. Souvenir-Shops bis das Auge erblindet. Das Ziel aber ist der Mallory Square, die Uferpromenade der Exibistionisten, der Egomanen, der Selbstdarsteller, der Künstler, der Gaukler und Diebe. Habe ich die Schönen und Reichen vergessen, die in ihren Speedbooten zur Freude der Massen dich an der Promenade vorbei jagen oder auf ihrer Luxusjacht mit perlenden Getränken den Sonnenuntergang genießen?
Und letzterer ist der Grund warum das sich alles so, und nicht anders abspielt. Hier genehmigt sich unser Lebensspender einen Abgang, der seines gleichen sucht. Perfekt vor einer kleinen vorgelagerten Kai-Meile, umsäumt mit ein paar relax dahingleitenden Segler, verabschiedet sie sich in ihren wohlverdienten Feierabend und taucht zum Abschied den Himmel in orangenen und lilafarbenen Schattierungen. Einfach wunderschön. Gut das ich und meine Kamera zu zweit waren, alleine hätte ich wohl Tränen in meinen Augenwinkeln verspürt 😉
Was sollte man bei einem Besuch der Keys noch beachten? Erstmal sollte man ein wenig mehr Zeit mitbringen, alleine die Shops hier benötigen schon eine echte Ausdauer. Wenn man das wegläßt sind zwei Tage perfekt. Das Parken am Mallory Square erfordert entweder eine funktionierende (!) Visa-Karte oder sehr sehr viel Kleingeld. Um die vier Dollar Parkgebühr pro Stunde sollte man bereit und zur Hand haben. Dollar-Noten, wie in anderen Städten, werden nicht akzeptiert. Das hat hier bei den offensichtlich Europäischen Gästen für leichten Unmut gesorgt, und mich meines gesamten Kleingeldes entledigt.

The Square Grouper

Zum Abendessen wählte ich hier Fisch, wobei man alle anderen nicht-amerikanischen Lokalitäten hier ebenfalls findet, naja wer’s braucht… So entschloss ich mich auf der Rückfahrt nach einem geeigneten Platz umzusehen und haute auf der nächsten Inselgruppe zwei Einheimische Kids in ihren aufgemotzten TranAms an. Eine gute Entscheidung, da sie mich zu The Square Grouper schickten, mit dem Kommentar das dies das beste Restaurant im Umkreis von 30 Meilen sei. Hier wird frisch gefangener Hogfish von Ex-Cheerleadern serviert, sehr delikat, also der Fisch. Die Mädels haben wohl schon vor einiger Zeit die Verlängerung bei Hooter nicht bekommen und bilden neben der Alterspanne von 30 bis 65 so eine entspannte und nicht ablenkende Atmosphäre zum Essen. Lecker, mit Prinzess Bohnen und richtigem Europäischem Brot bzw. Brötchen, eine Seltenheit in den USA.
Je länger ich nach Hause fuhr, um so mehr freute ich mich auf mein Hotelzimmer und traf auch endlich um 12 Uhr dort ein. Oder war es fünf vor zwölf? Mein Zimmerschlüssel verweigerte seinen Dienst und das Zimmer war in dem gleichen Zusatand wie ich es verlassen hatte. Oder war vielleicht doch eingebrochen worden? Um die Uhrzeit konnte das keiner mehr bereinigen, aber egal. Ich wollte nur noch ins Bett. Ups, fast wäre mir entgangen das jemand so fürsorglich war mich für morgen zum Aus-Checken anzumelden, sehr nett, aber nein, ich bleibe weiterhin bis Samstag! Na gut, aber jetzt endlich schlafen und morgen, ja für morgen nehme ich mir nichts vor, bin ja schließlich im Urlaub. ..

Dieser Beitrag wurde unter USA 2010 abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar