Hm, auch am Morgen? Vielleicht nicht immer. Aber am Ocean Drive ist man eindeutig der Meinung, hier geht es nur so. Ach ja, um was es hier geht? Klamotten, Luxus-Autos oder -Uhren? Nein, weit gefehlt. Als ich heute morgen aufbrach, musste ich mich um einzelne oder durch Spalier-stehende Hostessen kämpfen, um das für mich geeignete Frühstücks-Cafe auszuwählen. Und dies mal konnte man nicht einfach sagen, Einheitsbrei. Nein, hier wurde von Edel bis Strip-Stangen-Outfit alles geboten, und das um halb Zehn am Morgen. Naja, hier kann man zum Frühstück ja auch ein halbes Schwein mit Klößen bestellen.
Nach der Enttäuschung von Gestern habe ich beschlossen auf bewehrtes zu setzen und bin wieder im News-Cafe aufgeschlagen. Wo man normalerweise erwartet, das man es jeden Tag mit den gleichen freundlichen Servietten-Schwenkern zu tun bekommt, der wird allgemein überrascht sein, das diese hier täglich ausgewechselt werden. Trotzdem, gleicher hoher Freudenlevel, daher ein eindeutige Must see in Miami! Danach stand angestrengtes Schlendern, in betont lässigem Miami-Style über die Fußgängerzone an. Sehr hart, eine Herausforderung vor dem Herrn, dabei überkam mich der Gedanke, woran kann man einen Resident, also einen Eingeborenen der Stadt erkennen?
Miamianer
Erstmal muss er nicht unbedingt in einem 200.000$ Fortbewegungsmittel sitzen, ist aber schon ein guter Hinweis. Ah, er trägt keine Kopfbedeckung, außer er lebt auf der Straße oder joggt gerade an einem vorbei, und er führt einen Hund aus. Achtung, bei Mädels egal, spiel die Rasse doch eine entscheidende Rolle bei der Identifikation der persönlichen Ausrichtung.
Kurze Hosen, aber dann mit Style. Baggies oder Haiti-Shorts gehen gar nicht und deuten den Tourie an. Shirts, naja da bin ich mir nicht ganz sicher, was aber immer geht sind unifarbene Hemden locker aus der Hose hängend, außer man hat die Schallgrenze von 60 Jahren überschritten.
Und Taschen, gerade wenn bei einem Pärchen beide eine eintragen, sind wie Rucksäcke, ganz vernichtend. Hier trägt man nur locker die Brieftasche gefüllt mit sechs oder sieben Kreditkarten spazieren, weniger sollten es aber wirklich nicht sein. Und wichtig, die Sonnenbrille! Aber Achtung, nur Markenware die nicht nach einem Swarovsky-5-$-Disaster aussieht, brr, letzteres geht garnicht…
Das letzte Bad
Ich brauchte hiernach eine Abkühlung, also ab ins Hotel die Vorbereitung für die letzte Strandbesichtigung einleiten. Heute konnte ich mir sogar eine Sonnenmuschel aussuchen, was bei dem Wind sehr angenehm ist. Dafür haben heute die Wellen einen Brechungsindex an den Tag gelegt, das es eine pure kindliche Freude war im Wasser zu toben. Leider geht wie immer viel zu früh die Sonnen unter, aber der Abend soll ja auch angemessen begonnen werden und die Winterzeit hier tut ihr übriges.
Heute Abend war ich von Desmond, einem angehenden Arzt, mit seinen Kumpels zum entspannten auschillen eingeladen worden. Hätte ich mich nur mal nicht hingelegt, so ein Bettchen verführt zum Weiterschlafen, was ich auch gemacht habe 🙂