Gleich zu Beginn des Tages wurde uns wieder einmal klar:
Das gibt’s wirklich nur in den USA.
Am Straßenrand, ganz casual, einfach so: ein ausrangiertes Flugzeug.
Nicht eingezäunt. Nicht ausgestellt. Kein Museum.
Einfach vergessen, ohne Flügel am Asphalt.
Der Lack blättert, der Rumpf rostet – aber es steht da, als würde es noch auf Clearance vom Tower warten.
Ein stummer Zeuge vergangener Höhenflüge… oder einfach nur ein sehr großer Briefbeschwerer.


Level 37: Explorer-Tour – auf der Spur von Alligatoren und Raketen
Weiter ging’s mit der Kennedy Space Center Explorer Tour, mit Raumfahrt auf Rädern:
Kostenpunkt: ca. 25 Dollar zzgl. Steuern
Buchung: nur im Voraus.
Erlebnis: durchaus startwürdig!

Zugegeben – der Preis schreckt erstmal ab, da er on top auf den Eintrittspreis kommt, aber es lohnt sich:
Drei Stopps, zahlreiche Gelegenheiten zum Fotografieren, Staunen und sich versehentlich mit Insekten anzufreunden.
Highlights:
Alligatoren (zumindest theoretisch) SpaceX-Launchpad, inklusive Crew Access Arm – also die Brücke, über die später mal jemand dramatisch schreiten wird Blue Origin Launchpad, mit großer Plattform, geheimnisvollen Vögeln (wir tippen auf Spacepelikane oder Marsfalken) Und: ein verlorengegangener Alligatoren-Zähler. Ja, wirklich. Der Guide sagte sowas wie: „Wir hatten da mal so ein Zählding, aber… jetzt ist er oder war es eine sie, halt weg. Sucht noch jemand ein Praktikum?“







Fazit: Die Tour endet (natürlich!) bei der Saturn-V-Ausstellung – nach knapp zwei Stunden voller nerdiger Eindrücke und leichtem Sonnenbrand auf dem Oberkopf.
Level 38: Booster-Spotting mit Hindernissen
Anschließend fuhren wir nach Port Canaveral, in der Hoffnung, den Falcon 9 Booster vom Starlink-Start 6-72 bei seiner Rückkehr zu sehen.
Um uns richtig auszurüsten, haben wir sogar für 0,99 € die Pro-Version von MarineTraffic für einen ganzen Tag aktiviert. Ja, ich weiß, für 10,99 hätten wir ihnen sogar für ein ganzes Jahr bekommen, aber wir sind ja nicht von hier…
Technisch also bereit.
Emotional sowieso.
Und dann? Ernüchterung auf voller Linie:
Beide Droneships – Just Read the Instructions (Marmac 303) und A Shortfall of Gravitas (Marmac 302) – sind heute Abend ausgelaufen.
Richtung Meer, nicht Richtung Hafen.
Die Booster waren also entweder schon zurück im Nest, weiterverkauft oder heimlich von Reptiloiden recycelt (aber heute verschonen wir sie mal).
Fazit: Kein Boosting fürs Herz – nur salzige Luft und geplatzte Hoffnungen.
Level 39: Gills Seafood & die wahren Raumfahrtveteranen
Abendessen im Hafen bei Gill’s Seafood Deck & Tiki Bar – direkt am Wasser, Fisch auf dem Teller, Raumfahrt im Herzen.
Besonders schön: ein Gespräch mit zwei 85-jährigen US-Amerikanern, die früher in Wiesbaden stationiert waren bzw. lebten.
„Germany? Oh yeah, good beer!“
„Und Nachtisch!“
Der Klassiker. Wir fühlten uns verstanden – zumindest kulinarisch.
Das Essen war top, das Gespräch noch besser.
Und dann kam die Rechnung.


Level 40: Die Gebühr, die vom Himmel fiel
Denn erstmals in diesem Urlaub:
2,95 % Aufschlag für Kreditkartenzahlung.
Einfach so. Ohne Ansage.
Wertsteigerung? Kreative Buchhaltung? Oder eine besonders innovative Art von „Card-as-a-Service“?
Wir wissen es nicht.
Aber immerhin: das Trinkgeld ging diesmal in bar – aus Prinzip.
Fazit:
Heute war alles dabei: Exkursionen, Erklärbären, Launchpads, verlorene Zähler, hoffnungslose App-Abos, Fisch mit Erinnerungen – und die stille Erkenntnis, dass Booster manchmal einfach nicht zurückrufen.
Aber hey – morgen ist auch noch ein Tag. Vielleicht sogar einer mit Raketen-Strand