Tag 9 – Triebwerksträume, Fort Weihnachten und eine Banane für die Wissenschaft

Heute begann unser Tag mit einem echten Kulturschock – akustischer Natur. Im Autoradio lief eine Mercedes-Benz-Werbung, die uns spontan an einen Parallelkosmos denken ließ:

„Bei Mercedes werden Sie wie ein VIP behandelt – bei uns erhalten Sie Luxus, aber bezahlbar!“

Moment mal… Luxus und günstig?

In Deutschland würde der Werbesprecher wahrscheinlich sofort in den Kofferraum gesperrt werden – wegen Unvereinbarkeit mit dem Markenkern.

Aber gut, wir sind ja in den USA – dem Land der unbegrenzten Versprechungen. Und passend dazu machten wir uns auf den Weg nach Fort Christmas, wo sogar der Weihnachtsmann ganzjährig residieren soll.

Level 34: Fort Christmas – wo der Santa niemals schwitzt

Inmitten von Palmen und subtropischem Aprilklima liegt dieses kleine Örtchen mit stolzen 2.249 Einwohnern – und einem Namen, der alle Erwartungen bricht: Fort Christmas.

Ein historisches Fort, ein Weihnachtsbaum bei 30 Grad im Schatten und das vage Gefühl, dass hier irgendwo Elfen mit Eistee chillen.

Ob Santa wohl wirklich hier seinen Zweitwohnsitz hat? Wir glauben: ja. Nur die Rentiere haben Hitzefrei.

Level 35: Saturn V – mein neuer Lieblingsplatz? Direkt im Triebwerk.

Zurück im Kennedy Space Center war’s dann wieder Zeit für das, was wir am besten können: Raketen gucken.

Heute nochmal zur Saturn V, aber diesmal aus nächster Nähe.

Diese Rakete ist nicht einfach groß – sie ist galaktisch. Ich stand unter den fünf F-1-Triebwerken der ersten Stufe und dachte nur:

„Hier reinsetzen, Kaffee trinken, kurz nachdenken. Wär schön.“

Natürlich verboten. Natürlich nicht gemacht. Natürlich fast.

Besonders beeindruckend war die neu gestaltete Gedenkstätte für die Apollo-1-Astronauten – würdevoll, still, sehr bewegend. Raumfahrt ist eben nicht nur cool, sondern auch kostbar.

Level 36: Die geheime Startrampe – und der Grund, nochmal zu kommen

Von Felox hatten wir den Tipp bekommen uns etwas umzusehen, und so entdeckten wir rein zufällig einen Ort, den wir viel früher gebraucht hätten: die Zuschauertribüne hinter der Saturn-V-Halle!

Direkt daneben, der offizieller NASA-Viewing-Spot für Raketenstarts bei Tageslicht – mit direktem Blick aufs Launchpad.

Blöd nur, dass wir keinen Tagesstart mehr auf dem Plan haben.

Aber gut – wir nehmen’s sportlich:

„Dann müssen wir halt nochmal wiederkommen.“

Oh nein. Wie schade. Wirklich total unerwartet.

Wer macht nochmal schnell die Startplanung bei SpaceX?

Zwischenspiel: Fun-Facts für Raumfahrt-Fans & Klugscheißer

Kennedy Visitor Complex

Eröffnet am 1. August 1967, 1,7 Millionen Besucher pro Jahr, 17 Hektar Fläche im Besucherzentrum, über 500 km² Gesamtfläche KSC, 17.000 Mitarbeitende – also mehr als Einwohner in Fort Christmas! Und: Die Saturn V lag früher tatsächlich im Freien rum. Kein Scherz. Erst seit 1997 hat sie ihr schickes Hallen-Zuhause. Jetzt bitte nicht mehr draußen parken, danke.

Selfie-Level: Astronauten mit Obstbewusstsein

Zum Abschluss noch ein echtes Highlight:

Ich traf auf einen freundlichen Mitarbeiter, der als Astronaut verkleidet war – also: Raumanzug, Helm, alles dran.

Wir machten ein Selfie. Ganz harmlos. Doch beim späteren Durchsehen des Fotos kam die Erkenntnis:

Der gute Mensch hält eine Banane in der Hand.

Frage an euch: Hat jemand eine Erklärung?

Ist das… NASA-Standardausrüstung? Ein neues Messinstrument? Oder einfach nur: Banana for scale?

Tagesabschluss: Surf’n’Turf im arktischen Luftstrom

Zum krönenden Abschluss wollten wir uns noch etwas gönnen – Surf’n’Turf bei „Orleans by the River“.

Klang verheißungsvoll.

Und ja, das Essen war gut. Zumindest die ersten drei Sekunden lang.

Denn dann übernahm die wahre Macht im Raum: die Klimaanlage.

Gefühlt auf Minus Marsoberfläche eingestellt, verwandelte sie Steak und Scampi in ein Kältegericht der gehobenen Polarküche.

Begleitet wurde das Ganze von einer freundlichkeitsreduzierten Bedienung, deren Servicequalität offenbar im gleichen Temperaturbereich lag wie das Essen.

Fazit: Geschmacklich top, thermisch flop.

Wir nehmen’s mit Humor – und frieren uns morgen einfach was Warmes auf, äh, oder war es umgekehrt?

Fazit:

Mercedes für alle, Weihnachten im April, Triebwerke zum Verlieben, Raketen-Tribünen zu spät entdeckt und ein Astronaut mit Frucht – dieser Urlaub hat einfach alles.

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