Apollo Seven – KSC

Die Gesetze Newtons

Ich liebe Rieten, so wie das tägliche ein- und ausatmen, oder die Gewissheit das Morgens die Sonne auf- und Abends wieder unter geht. Weicht etwas davon ab, kann das einem schon echt den Tag versauen. Alleinen die Vorstellung nur noch den Mond ansehen zu müssen und keine Chance mehr auf einen Sonnenbrand zu haben, irritiert mich doch zutiefst. Tja, und heute morgen gab es solch einen Moment. Es war beängstigend, es war aus der Bahn werfend, es war … ruhig! Ist das Housekeeping-Ensamble geflohen, war ich der letzte noch lebende Mensch auf diesem Planeten und warum war es nur schon 10 Uhr und ich verspürte noch keinen Hunger?
Dem musste auf den Grund gegangen werden, ein Blick aus dem Fenster überzeugte mich, das ich noch nicht Einzug in Walhalla gehalten hatte, denn es regnete. Wenn es noch einen Menschen hier geben könnte, außer mir, dann musste es Rita sein, mit einer Karaffe Kaffee in der Hand, ja, da stand sie hinter dem Diner-Tresen, mit ihrer leicht entrückten Cheerleader-Maske im Gesicht, es befolgt doch alles die Gesetze Newtons, ich war erleichtert.

KSC -Today & Tomorrow

Nach meinem ausgiebigen Frühstück machte ich mich auf Richtung Cape Canaveral, genauer zum KSC um die Voraussetzungen für Samstag und noch mögliche Touren abzuklären. Schön das einen wirkliche jede Frau als Sweetheard bezeichnet, selbst wenn man nur ein verstümmeltes ‚Sworrie‘ über seine Lippen gestammelt hat, um zu fragen wo die Toiletten sind. Aber so sind sie hier nun mal. Leider musste ich jedoch beobachten, das sie hier wirklich jeden so titulieren der nicht bei eins auf den Bäumen ist. Naja und so schnell bin ich nun mal nicht bei der hier vorherrschenden abwechslungsreichen Kost. Dafür wurde ich mit einer, nein genau, der Tour belohnt die ich unbedingt noch machen wollte, KSC – Today & Tomorrow. Und ich musste mich noch sputen, um den Anfang nicht zu verpassen. Ich war glücklich, so hatte ich mir das vorgestellt, erwartet, okay erhofft. Aber wenn man schon mal glaubt das alles so läuft wie es soll, dann wird es auch bestimmt nicht so geschehen, richtig.

Den irgendwie hatten sich wohl einige der Regenwolken in der Dachreling meines SUV verfangen und es fing an zu regnen was das Zeug hielt. Um der Sache nicht vorweg zu greifen, natürlich hörte es genau nach der 1 1/2 Stündigen Tour auch wieder pünktlich auf zu regnen. Ich hätte wohl doch nicht die Billigvariante buchen sollen 😉 Aber ich war da wo sonst kein Mensch hinkam, das hat uns zumindest der Guide bestätigt. Naja fast keiner, also außer den Tour-Busse die jede halbe Stunde anbrandenten, wie auch der den ich bestiegen hatte. Wir sahen uns das kleine Gewächshaus an, in dem sie den Shuttle zusammenbauten, die Hundehütte, in der der hiesige Chef residierte und das Space-Inn, in dem die Astronauten übernachten bevor sie mal wieder aufbrachen die Milchstrasse zu retten. Und dabei kamen wir ganz nahe an die Launch Pads heran, sehr nice! Warum sie die aber nicht so gedreht hatten das wir den Shuttle von oben oder zumindest von vorne sehen konnten bleibt mir ein Rätzel. So konnten wir im strömenden Regen aber den riesigen Tank, die Booster-Raketen und Teile, also die Wingtips, des Shuttle uns ansehen. Schade, den zweiten Launch Pat hatten sie richtig herum gedreht, aber auch so war das Klasse. Danach haben haben wir uns die verkleinerte Version der Saturn 5 Mondrakete angesehen, wie sie bei der Apollo-seven-Mission verwendet wurde. Das gute Stück hat immer noch eine riesige Halle gefüllt. Fast erschlagend war die Diomensionen der Rakete.

Mittagessen-Einkauf leicht gemacht

Mit netten News und Stories wurden wir ebenso eingedeckt, wie es tröpfelte, also reichlich. Z. B. Woran erkennen ich das der Shuttle gerade abgehoben hat und das obwohl ich 15 Meilen entfernt am Wasser stehe? Antwort: Die Fische springen in Wellen aus dem Wasser und wenn die Fisch-Welle bei einem angekommen ist, dann hört man auch den Sound der Triebwerke. Klasse, endlich mal eine einfache Art zu fischen. Einfach auf den Shuttle-Start warten und im richtigen Moment den Käscher über das Wasser halten, schon springt einem das Mittagessen in die Aldi-Tüte.
Aber wo Licht ist, da ist auch ein Souvenir-Shop nicht weit, und da hat die NASA eindeutig Disney und Paramount auf die hinteren Plätze verwiesen. Nicht ein großer Shop steht dem geneigten Jäger und Sammler zur Verfügung, nein gleich drei riesige Jagdgründe konnte ich ausmachen, und ich war noch nicht überall auf dem Gelände gewesen.
Da es nun dunkel wurde, nein die Paranoia vom Weltuntergang oder zumindest vom 21Stunden-Tag habe ich noch nicht entwickelt, und sie heute früher zu machten, düste ich wieder in mein Lieblingsmotel nach Orlando zurück. Ich muss mir eine Notiz machen: Morgen die Dach-Reling des SUV demontieren, es regnete mal zur Abwechslung wieder. Dies hielt sich bis ich zurück in Orlando war und musste wohl auch der Grund sein, warum in der hiesigen Party-Meile einfach nichts los war. Dafür lernte ich Stefen kennen, einen Afro-Amerikaner der in Deutschland aufgewachsen und danach in die Staaten zurück gewandert war. Er hatte den Kampf mit dem Kommunikations-Gesellschaft aufgenommen und chattete mit seiner Kroatischen Flamme um die Wette. Dabei sah es eher aus, als wenn er ein Daily-Broker auf Speed war. Seine Lebensgeschichte wäre schnell erzählt, wenn er nicht ein Sales-Man und entsprechend ein blumiger Narrator gewesen währe 😉
Daher brachte der Abend nichts wirklich neues und ich ging früh zu Bett um mich morgen der Herausforderung „Freitags-Launch“ bestens ausgeschlafen zustellen.
Ach ja, die DB hat es wirklich möglich gemacht, das mir der Bank of Amerika-Geldautomat-Geld-Automat Dollars anvertraute. Natürlich nicht dir 200 die ich haben wollte, sondern nur 80$ die der Automat für angemessen hielt. Aber das war ja schon mal ein Anfang…

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