Nach drei kommt Nummero vier, oder?

Fernseh-Kultur und Nachwirkungen

Als ich heute Morgen aufwachte, dachte ich zuerst, wow hast Du gut verschlafen. Vor der Tür spielten sich Szenen wie bei Stuttgart 21 ab. Ich ging also davon aus, das die Putzkolonne schon voll in Action war, es also mindestens schon 11:00 oder 12:00 Uhr sein musste. Hm, Kinderstimmen? Gab es hier in dem Land der unbegrenzten Widrigkeiten, vielleicht doch so etwas wie Gerechtigkeit für gestresste Eltern? Kinderarbeit als Ersatz für Psychofarmarka und Psychiater? Oh nein, nur eine Großfamilien die ihr Zimmer räumte. Wie sich später herausstellten sollte, waren die Ladies vom Housekeeping-Service nicht viel leiser, und es war genau 08:45!
Hätte ich die Nacht nicht mit dem Studium der Fernseh-Kultur verbracht, wäre ich mit dem gebotenen Weckdienst sicherlich einverstanden gewesen. So aber erwachte der gefürchtete Morgen-Grumpf in mir. Ein riesiges, übel gelauntes und ständig pupsendes zotteliges Wesen mit braunem Fell. Die Begegnung mit ihm vergisst man wohl nicht so schnell, hier schaffte ich es jedoch gerade noch so es zu bändigen, bevor es durch die Wand brach und ein verbales Massaker anrichten konnte.

BoA

Mehrere Wendeversuche meines verschlafenen Körpers später, beschloss ich aufzustehen und meine fehlenden Bargeld-Reserven wieder aufzufüllen. Hier spielte nun die Lady an der Rezeption, war das nicht die gleiche von gestern, ihre Erfahrungen von wegweisenden Empfehlungen voll aus. ‚Bank of Amerika? Opend? No problem!‘
Ach wenn ich ihr nur dieses mal glauben könnte, aber ein Versuch war es wert. Zur Sicherheit nahm ich gleich das Auto, auch wenn es ’nur‘ 800 Yards sein sollten. Aber man soll sich ja immer ein Beispiel an den Eingeborenen nehmen, die sogar ihre Post am Briefkasten mit dem Auto holen.
Und wirklich, da war sie, also die Bank, und sie war offen und einen Automaten gab es hier auch, der die richtigen geheimen Runen der Deutschen Bank-Karte zur Verzierung trug. Aber es war ja klar, Geld gibt keiner so schnell her, auch ein gelangweilter Automat nicht.
Aber hier gab es ja jetzt einen geöffneten Bank-Schalter mit emsig bemühten Damen. Ob sie mir nun Geld auszahlen könnten? Prinzipiell ja gerne, aber nicht mit der Karte, komisch die Deutsche Bank kennt hier wohl keiner. Aber meine Visa-Karte fanden sie dann doch ganz toll und ja, jetzt endlich hatte ich wieder Bargeld in meinen Händen.
Ob fünf Hunderter okay wären? Hallo, schon mal eine Schnellstraßen-Gebühr von 75 Cent mit einem 10.000 Cent-Schein bezahl? Oh ja, ja, da haben sie wohl Recht. Also wären zwanziger besser, ja, richtig so, mit ein paar Zehnern und Fünfern bitte…danke, jetzt sieht der Straus richtig gut aus.

Universal Studios

Und nun? Ich verprasste das Geld, haute es auf den Kopf, gab es sinnlos aus, kurz, ich bin in die Universal Studios gefahren. Hier kann man mit einer Familie ganz entspannt mal eben 7-800 $ lassen, an einem Tag versteht sich. Der zweite wird aber auch ein wenig günstiger. Den sollte man sich aber auch gönnen, denn eines haben sie wirklich drauf, nein, nicht die Geschichte mit dem Mann auf dem Mond. Sondern eine riesen Show auf die Beine zu stellen.
Die Ankunft ist schon nicht von schlechten Eltern, aber im Park geht es so richtig rund.
Achterbahnen, Turmlifte und Geisterbahnen in Themen-Gestallt. Schon mal gesehen oder erlebt? Sicher. Aber bestimmt nicht so. Man merkt den einzelnen Film-Bereichen an, das sie sukzessive entstanden sind und man sollte es tunlichst unterlassen, sich die neueste Attraktion, hier die Harry Potter-Sarga, als erstes anzutun. Ach ja, und vorher etwas essen, das hatte ich wohl in meiner Planung übersehen. Die erste Achterbahn brachte meinen Blutdruck ins Schwanken, der Turmlift meinen Magen in Wallung und die beiden 3D-Achterbahnen meinen Kopf aus der Fassung. Dazu garniert noch zwei verschiedene Wildwasser-Kanu-Fahrten, inklusive Voll-Wasser-Bespritzung und man will nur noch nach Hause zum Abledern lassen.

Wow, extrem verschärft! Ja, hätte man auch innerhalb eines ganzen Tages, oder wie gesagt auch in zweien, machen können, aber alleine mit dem Fast-Lane-Pass bekommt man das auch so hin 😉
Geschichte und Aufbauten darum herum, wirken wie real gewordener Film, nur in Lebensgröße und mal nicht nur so angedeutet, sondern richtig breit und lange zelebriert. Auch scheint es die ein oder andere Geschichte nicht bis nach Deutschland geschafft zu haben, oder schon mal etwas von ‚Seuss Landing‘ gehört? Stärkeren Bonbon-Comic habe ich noch nicht zuvor gesehen bzw. erlebt. Aber die Kleinen sind hier alle voll darauf abgefahren.

ET und sein Wunsch

Das bin ich dann auch, aber nach ‚Hause‘. Mit einem kleinen Umweg über einen 7-Eleven, um mich der neuen Herausforderung ‚ET, nach Hause telefonieren‘ zu stellen. Ups, das DB-Adventure ist ja noch garnicht komplett beendet worden.
Egal, morgen ist ja auch noch ein Tag, und vielleicht, ja, vielleicht wird unser Held ja dann mit seiner EC-Karte in der Hand in den Sonnenuntergang reiten können. Ach, wenn nur alle Filme so schön wahr werden könnten…

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