Day 9 & 10 – Jacksonville

Gegen den Strom zu schwimmen, kann hilfreich sein, muss es aber nicht. Ich mag langsam keinen Regen mehr, hätte ich vielleicht einfach im sonnigen Deutschland bleiben sollen? Es sind ja nicht mehr so viele Tage bis zu meiner Abreise, bis dahin versuche ich dem Regen einfach aus dem Weg zu gehen. Also fahre ich weiter nach Norden, in der Hoffnung dem Regen zu entgehen, indem ich in die Richtung fahre aus der er kommt. Also gegen den Regenstrom.

Jacksonville

In Jacksonville werde ich zwei Tage Station machen, hierzu habe ich mir das Marriott-Hotel ausgesucht. Nicht mehr ganz so neu, vermag es aber mit sehr bemühtem Personal zu punkten. Ich versuche bei meiner Ankunft bereits die Rechnung für die Übernachtungen zu begleichen, das war bisher nie ein Problem, hier schon. Die Lady ist wirklich bemüht mit dem unternehmenseigenen Buchungssystem Schritt zu halten, verliert dann aber doch auf ganzer Linie. Ein echtes Hightec-Problem, nichts für jedermann. Morgen wird eine neue Kollegin das ganze in 2 Minuten erledigt haben, gut das wir beide das heute nicht wissen.

Marriott Courtyard

Als erstes werde ich den Stop hier nutzen, um meine Klamotten auf Vordermann zu bringen. Das Hotel bietet hierzu eine Waschmaschine und einen Trockner an. Als ich mir die beiden in der Gäste-Laundry anschaue, Stelle ich fest, das man in den beiden Maschinen ganz locker die Klamotten einer ganzen Fußball-Mannschaft waschen könnte. Und ich meine alle Klamotten, Sport- und Strasse-Kleidung auf einmal. Schade nur das die Kiste meinen Dollar mag, aber sonst zu keiner Kooperation zu begeistern ist. Auch der herbeigerufene Haustechniker scheitert an der Maschine, verspricht mir aber sich um meine Sachen zu kümmern, auf Hauskosten versteht sich.
Das dies 15 Dollar auf meiner Rechnung bedeutet, hätte ich jedoch nicht gedacht. Dafür wurden sogar meine Unterhosen gebügelt, meinen Dollar habe ich nicht wiederbekommen…

Irisch Pub

Was macht man Freitag Abend? Genau, man geht raus aus der Bude. Aber so richtig was los ist hier nicht gerade. Endlich finde ich einen Schuppen am Strand, aus dem laute Musik und scheinbar glückliche Menschen herausschauen. Die Security bedeutet mir am Eingang das hier bestimmt keine Leute sind, die ich kennenlernen möchte. Also suche ich weiter bis ich auf einen Irisch Pub in der Nähe des Strandes finde. Hier soll auch später eine Band spielen. Hm, aber irgendwie habe ich solche Pubs anders in Erinnerung. Hier gibt es jedes us-nationale Bier, okay, sogar eine Dart-Scheibe, aber ansonsten sieht hier keiner irisch-Stämmig aus. Auch die Musik, gestartet mit Titeln aus ‚The Wall‘, bleibt bei gutem alten wie auch aktuellem Rock, der definitiv nie so in Irland gespielt werden würde. Als ich den Pub verlasse, fühle ich nicht eher gestresst als entspannt. Die Cheerleader und Football-Spieler hier, haben es geschafft die Lautstärke locker über der eines startenden Airbus-Triebwerks zu halten.

Sticky Fingers

Jamie, das Sticky Fingers und die CheesecakeFactory sind beides sind Empfehlungen meiner Umwelt und wieder kann ich nur sagen, wenn man in der Nähe sollte man bei beiden einkehren! Aber bitte nicht beschweren, wenn der ein oder andere nicht mehr in seinen Truck steigen kann. Bei SF gibt es, natürlich Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch. Wo wurden nochmal die Vegetarier erfunden? Hier kann das nicht passiert sein 😉

Budweiser

Ich bekenne mich öffentlich, ich bin Weintrinker. Ich finde zu einem angemessenen Abendessen passt (fast) immer ein trockener Rotwein. Ist es hieß draußen, ist der gespritztes Apfelwein die Kühlung meiner Wahl. Mit Bier kann man dagegen fast nur katastrophale Erfahrungen man, zumindest habe ich noch kein kreatives Gespräch nach dem 15ten Bier miterleben können. Aber man soll ja offen sein, daher beschloss ich an den Wurzeln eines jedes Bieres anzusetzen, der Herstellung. Zu den bekanntesten Gebräuen in den USA gehört Budweiser und eine deren Fabriken steht hier um die Ecke. Daher schaue ich mir das ganze aus der Nähe an. Der Standart-Konsument scheint 1,62m groß und 93 kg schwer zu sein, zumindest wenn ich das aus den Gleichgesinnten meinter Tour schließe. Unsere Toureguide macht so viele Witze über ihr eigenes Trinkverhalten, das ich mir schon ein paar Sorgen um ihre Leber mache.
Ansonsten weiß ich nun das man stolz sein kann hier zu arbeiten (ist die Arbeitslosenquote hier so hoch?),
man vier Dinge für die Herstellung eines Bier braucht (die Herstellung darf wohl nicht zu schwer sein für die Leute hier) und das der Name ‚Budweiser‘ absolut keine Bedeutung hat, außer er sollte Deutsch klingen und einfach auszusprechen sein (also auch wieder: keep it simple). Zum Abschluss der Führung gibt es Brezeln und Freibier. Da zwar Becks mittlerweile zu dieser erlauchten Familie gehört, aber nicht ausgeschenkt wurde, probiere ich das Blue Light. Und bin erstaunt. Hier wird offiziell soviel Wert auf Geschmack gelegt, das wohl keinem aufgefallen ist, das die Flüssigkeit nicht blau, sondern rot ist. Wäre vielleicht nicht so schlimm, wenn man es wenigstens trinken könnte. Zu meiner Beruhigung bringen fast 80% der Teilnehmer das Blue Light-Glas mit mindestens 50% des Inhalts wieder zurück. Also beschließe ich die Führung mit einem normalen Light-Version zu beenden. Ich kann nicht sagen das ich jetzt ein Freund der Gersten-Kaltschale bin, aber interessant war das ganze schon.

Im Übrigen regnet es die gesamte Zeit weiter..aber kälter ist es nicht geworden. Kommt jetzt als nächstes der Monsun oder einfach nur ein kleiner Sommersturm?

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